Katholische Bonifatiusschule
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U16-Wahl: Tschentscher oder Fegebank – oder Weinberg?

U16 Wahl Foto C. Schommer ergebnis

 

 

 

 

 

 

 

150 Schüler nutzen Wahllokal in der Katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg

„Hast Du Deine Wahlbenachrichtigungskarte und den Ausweis dabei?“, fragt Lehrerin Aninia Frahm – und erntet dafür einen überraschten Blick des Siebtklässlers Tyler, der sich gemeinsam mit seinen Mitschülern auf den Weg in das Wahllokal der Katholischen Bonifatiusschule gemacht hat. Beides hat der großgewachsene Teenager bei diesem „Wahl-Spiel“ natürlich nicht dabei. „Na, zum Glück kenne ich Dich ja und Du stehst auf meiner Liste“, antwortet die Pädagogin mit einem Augenzwinkern. Sie überreicht dem Zwölfjährigen die Unterlagen zur U16-Abstimmung: einen Stimmzettel für die Hamburger Landesliste und einen für den Wahlkreis. Tyler verschwindet in einer der beiden aufgestellten Wahlkabinen und macht seine Kreuze.

Eine Woche vor der Wahl des Landesparlaments in der Hansestadt (23. Februar 2020) rief der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an den weiterführenden katholischen Schulen zur Wahl auf. Allein in Wilhelmsburg nahmen mehr als 150 Stadtteilschüler an der Abstimmung teil. Und Lehrerin Aninia Frahm hat sich mit den Siebtklässlern bestens vorbereitet. Eine Rathausführung, der Besuch des Plenarsaals und umfassende Informationen über die zur Wahl stehenden Parteien waren die eine Seite der Medaille. Die andere Seite war die Gestaltung eigener Wahlplakate mit Themen, die in knappen werbewirksamen Slogans mündeten. „Ich finde das interessant, wie das so im echten Leben läuft, also wenn man älter ist und tatsächlich die Wahl hat“, meint Shanice, die den Tierschutz als ein wichtiges politisches Ziel nennt. Mitschülerin Leandra nickt zustimmend und ergänzt: „Ich denke, wir könnten die Umwelt noch besser schützen, die Kohlekraftwerke ersetzen gegen erneuerbare Energien. Das könnte den Klimawandel stoppen.“ Daniel spricht sich für eine Mietpreisbremse aus. Tyler sieht hingegen Handlungsbedarf beim Bau von Obdachlosenheimen, die auf leerstehenden städtischen Flächen entstehen könnten. „Dort sollte es auch warmes Essen und Kleidung für Bedürftige geben“, erläutert der Zwölfjährige seine Vorstellungen. Welcher Partei er die Umsetzung dieses Plans zutraut, das bleibt – wie im wahren Wahl-Leben – sein Geheimnis.
„Wir haben mit der U16-Wahl die Chance, den großen Abstand zur Politik, den viele Schüler haben, zu verringern. Es soll deutlich werden: Jeder kann sich aufstellen lassen und mitwirken. Und das ist das Entscheidende“, erklärt Aninia Frahm. Und die Ernsthaftigkeit, mit der die Siebtklässler der Katholischen Bonifatiusschule an der U16-Wahl teilgenommen haben, bestätigt die engagierte Pädagogin.

Christoph Schommer

 

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